FCI Agility 2013 World Championship South Africa (Logo)

Die wichtigsten Agility-Turniere weltweit

Im Vergleich zu IPO (Schutzhundesport), klassischer Fährtenarbeit oder dem Turnierhundesport ist Agility eine junge Hundesportart. Der anspruchsvolle Lauf durch den immer neu gestalteten Hindernisparcours fordert ein perfektes Zusammenspiel zwischen Hund und Mensch. Immer mehr Hundefreunde sind von der rasanten Sportart gefesselt und besuchen mit ihrem Hund entsprechende Kurse. Innerhalb der FCI werden die Hunde in die drei Größenklassen Small (Klein), Medium (Mittel) und Large (Groß) eingeteilt. Der Parcours wird in jeder Leistungsklasse schwieriger. Für Einsteiger gab es einst die Beginner-Klasse (A0). Diese sieht die aktuelle Prüfungsordnung nicht mehr vor. Veranstalter können stattdessen Spiele ausschreiben und eine leichte Einstiegsklasse anbieten. Dort sind die Hindernisse niedriger und der Streckenverlauf ist einfacher. Danach folgen die Leistungsklassen A1 bis A3. Nicht nur Jugendliche träumen davon, einmal zusammen mit dem Vierbeiner ganz oben auf dem Treppchen zu stehen – am besten auf einem der ganz großen Turniere. Hier stellen wir euch die ganz besonderen Veranstaltungen vor, die Sportler und Fans aus der ganzen Welt anziehen.

England – der Geburtsort des Agility

Hundefreunde, die an England denken, sagen sofort „Crufts„. Und genau diese weltberühmte Hundeausstellung, wo ein Titel für Züchter den Einzug in den Olymp darstellt, ist die Wiege des Agility. 1977 kommt die Idee auf. Ein Jahr später wird Agility als Pausenfüller auf der renommiertesten Hundeschau der Welt gezeigt. Der schnelle Lauf über die dem Pferdesport entlehnten Hindernisse findet begeisterte Anhänger. Ein Reglement und Turniere entstehen, die neue Sportart ist geboren. Die Agility-Läufe bei „Crufts“ gehören zu den wichtigsten Veranstaltungen für Agility in England. Qualifikationsläufe finden im ganzen Land statt. Anders als im FCI-Reglement unterteilen die Briten die Klassen in die Grade 1-7. Grad 1 ist die richtige Klasse für Einsteiger, über Erfolge arbeiten sich die Teams hoch bis zur Stufe 7. Die Anforderungen entsprechen durchaus dem FCI-Reglement, die Einteilung ist lediglich feiner.

 

FCI Agility 2013 World Championship South Africa (Logo)Die FCI Weltmeisterschaft

Seit 1991 erkennt die FCI Agility als Sportart offiziell an. Bereits im Jahr nach der Anerkennung findet die erste Europameisterschaft der FCI statt. Ab dem Jahr 1996 ersetzt dann die FCI-Weltmeisterschaft diese Veranstaltung. Um an der FCI-WM teilnehmen zu dürfen, reicht die rein sportliche Qualifikation im eigenen Land nicht aus. Der teilnehmende Hund muss FCI-Papiere besitzen oder im Register eines von der FCI anerkannten Vereines eingetragen sein. Während also Rassehunde ohne von der FCI anerkannte Papiere über die Registrierung im Anhangregister eines Zuchtvereines zur Teilnahme kommen können, sind Mischlinge von der Veranstaltung grundsätzlich ausgeschlossen. Die Hunde müssen zum Zeitpunkt der Veranstaltung mindestens 36 Monate alt sein. Die einzelnen Vereine können Mitglieder, die über die notwendigen Turniererfolge verfügen, zu den Qualifikationsläufen schicken. Aus den besten Teilnehmern in den verschiedenen Größenklassen ergeben sich die deutschen Teilnehmer der FCI-WM.

Die European Open (EO)

Agility European Open (EO) 2013 LogoDie European Open sind das Ereignis für alle Agility-Freunde mit einem Hund ohne Ahnentafel. Hier sind auch Mischlinge herzlich willkommen. Wegen der großen Beliebtheit ist die Teilnehmerzahl bei den European Open begrenzt: 700 Teams werden zu der Veranstaltung zugelassen. Die FCI erkennt diese Veranstaltung an und sorgt für den Verteilungsplan der Startplätze. Die einzelnen Teams müssen auch für diese Veranstaltung Mitglied eines VDH-Vereins sein und sich über verschieden Turniere qualifizieren. Aktuell stehen für Deutschland rund 36 Startplätze zur Verfügung. Übersteigt die Nachfrage das Angebot an Plätzen, dann werden die Teilnehmer in erster Linie nach ihrer Platzierung in der Kombinationswertung der Deutschen Meisterschaft VDH ausgewählt. Die European Open sind der Traum vieler Hundesportler.#

IFCS World Agility Championships

In Deutschland relativ unbekannt ist die Organisation „International Federation of Cynological Sports“ (IFCS), die jedes Jahr eine Weltmeisterschaft ausrichtet. Für die Teilnahme ist eine Mitgliedschaft unter einem Dachverband des Heimatlandes erforderlich. Der VDH arbeitet nicht mit der IFCS zusammen. Der Verband konzentriert sich ganz auf den Hundesport und seine Förderung. Für Turniere der IFCS gelten andere Größenklassen als im FCI-Reglement. Es gibt eine eigene Klasse für Toy-Hunde bis 30 Zentimeter Schulterhöhe; die Klasse „Maxi“ beginnt erst bei einer Schulterhöhe von 50 Zentimetern. Auch wenn der ausrichtende Verband selbst recht unbekannt ist, zieht die Veranstaltung viele begeisterte Zuschauer an.

International Mix and Breed Championship in Agility (IMCA)

Seit dem Jahr 2000 ist die IMCA ein weiteres großes Ereignis im Agility-Jahr. Die Veranstaltung entsteht als internationale Meisterschaft für Mischlinge. Seit einigen Jahren sind auch Rassehunde zugelassen. Der Ablauf der viertägigen Veranstaltung orientiert sich an der FCI-WM. Obwohl auch diese Veranstaltung sehr groß ist, haben Bewerber eine sehr gute Chance sich mit ihrem Hund zu qualifizieren. Sportler der Leistungsklasse A3 können ihre Bewerbung abgeben. Im später folgenden Qualifikationszeitraum werden alle platzierten Nullfehlerläufer in der Klasse 3 angerechnet. Damit bietet die IMCA eine weitere Chance, sich für eine der Topveranstaltungen zu qualifizieren.

Paragility World Cup (PAWC)

Seit dem Jahr 2002 gibt es eine weitere Weltmeisterschaft in Agility. Die PAWC ist eine Veranstaltung für behinderte Hundesportler. Um die Chancengleichheit der einzelnen Teams zu sichern, wird die Behinderung des Hundeführers einem von 7 Graden zugeordnet. Diese Veranstaltung zeigt, dass Hundesport keine Grenzen kennt. Das Selbstbewusstsein und der Lebensmut der Teilnehmer sind eine beeindruckende Erfahrung. Dieser Weltmeisterschaft als Gast beizuwohnen, ist ein Moment, den niemand jemals vergisst.

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